Katastrophales Leid

Es dauert etwa 10 Sekunden, bis der Feuerball einer Atomwaffenexplosion seinen maximalen Umfang erreicht, aber die Folgen bleiben für Jahrzehnte und länger bestehen.

Atomwaffen sind einzigartig in ihrer zerstörerischen Kraft und in der Bedrohung, die sie für die Umwelt und für das Überleben der Menschen darstellen. Sie setzen riesige Mengen an Energie als Druckewelle, Hitze und Strahlung frei.

Druckwelle
Eine Atomwaffenexplosion erzeugt eine gewaltige Druckwelle, die Geschwindigkeiten von mehreren Hundert Stundenkilometern erreicht. Der Druck tötet Menschen nahe des Epizentrums direkt und verursacht Lungen- und Ohrverletzungen sowie innere Blutungen. Es entstehen Verletzungen durch zusammenstürzende Gebäude und Objekte, die durch die Luft geschleudert werden.

Hitzewelle
Die Hitzestrahlung der Explosion ist so intensiv, dass fast alles in der Nähe des Epizentrums verdampft. Die extreme Hitze verursacht schwere Verbrennungen und entfacht in einem großen Gebiet Feuer, das zu einem gigantischen Feuersturm zusammenfließt. Sogar Menschen in unterirdischen Bunkern sterben mit hoher Wahrscheinlichkeit an Sauerstoffmangel und Kohlenmonoxidvergiftung.

Strahlung
Im Unterschied zu konventionellen Waffen setzen Atomwaffen ionisierende Strahlung frei: Partikel und Strahlen werden von radioaktivem Material in die Umwelt abgegeben. Hohe Dosen von Strahlung töten Zellen, beschädigen Organe und führen zu einem raschen Tod. In niedrigen Dosen schädigt Strahlung Zellen und führt zu Krebs, genetischen Schäden und Mutationen. Beim Menschen verursacht die Strahlung Leukämie (Blutkrebs) und solide Tumoren wie Schilddrüsen-, Lungen- oder Brustkrebs. Erhöhte Raten von Leukämien und Schilddrüsenkrebs treten bei strahlen-exponierten Kindern erstmals nach fünf Jahren auf, während die Rate von soliden Tumoren in der Gesamtbevölkerung nach etwa 10 Jahren ansteigt, mit einem Fortbestehen des erhöhten Risikos während des ganzen Lebens. Eine Strahlenexposition erhöht das Risiko von erblichen Schäden in zukünftigen Generationen. Die Menschen sind der Strahlenexposition sowohl äußerlich (durch Partikel in Luft, Wasser und Boden) als auch innerlich (durch Einatmen der Partikel und Nahrungsaufnahme) ausgesetzt. Viele Radioisotope konzentrieren sich in Pflanzen und Tieren und gelangen somit in die Nahrungskette.