Logo der Airbus Group. Bild: Wikimedia / Creative CommonsAirbus (ehemals EADS) ist ein europäischer Konzern mit Hauptsitz in den Niederlanden. Der Konzern war bzw. ist im Rahmen eines Joint-Ventures an der Produktion von Nuklearraketen für die französische Luftwaffe beteiligt. Die Tochtergesellschaft Astrium ist Hauptvertragsnehmer zur Herstellung der U-Boot-gestützten ballistische Raketen des Typs M-51 für die französische Marine.

Firmenprofil

Die Airbus Group (ehemals EADS) ist ein europäischer Konzern, der aus der Fusion der deutschen DaimlerChrysler Aerospace AG, der französischen Aerospatiale Matra und der spanischen CASA entstanden ist. Die Airbus Group gilt als Europas größtes Luft- und Raumfahrtunternehmen sowie als einer der größten Rüstungskonzerne weltweit. Das Unternehmen ist in der zivilen Luftfahrt, im Bereich der Verteidigungstechnologie, beim Bau von Hubschraubern, in der Raumfahrt, bei der Konstruktion und Fertigung von Transport- und Kampfflugzeugen sowie den dazugehörigen Dienstleistungen tätig. Zur Airbus Group gehören unter anderem der zivile Flugzeugbauer Airbus, der Hubschrauber-Hersteller Eurocopter und das Raumfahrtunternehmen Astrium.

Atomwaffen

EADS war von Anfang an in das französische Nuklearwaffenprogramm involviert. Die Tochtergesellschaft EADS Space Transportation/Astrium entwickelte und produzierte die neue M4-Generation ballistischer Raketen, welche mehrere Gefechtsköpfe und eine Reichweite von mehr als 4000 Kilometern besitzen. EADS Space Transportation entwickelte auch eine verbesserte Version, die M45, die nukleare TN75-Gefechtsköpfe mit einer höheren Leistung trägt. Die M45 wurde 1997 an Bord des Triomphant-U-Bootes in Dienst gestellt. Die Firma ist auch für die Instandhaltung dieser Raketen verantwortlich.

Im Dezember 2004 schloss EADS Space Transportation einen Vertrag über die Herstellung der neuen M51-Atomrakete für die neuen französischen U-Boote. Dieser Auftrag hat ein geschätztes Volumen von mehr als drei Milliarden Euro. Die M51 besitzt mehrere Gefechtsköpfe mit wesentlich größerer Nutzlast und größerem Nutzvolumen als die M4. Sie bietet auch eine höhere Reichweite, wodurch U-Boote in der Lage sind, ihre Patrouillengebiete auszudehnen. Die Atom-U-Boote „Le Terrible“, „Le Vigilant“ und „Triomphant“ wurden bereits zwischen 2010 und 2013 mit der M51 ausgerüstet.

Die Rakete wird 2015 auch an Bord der anderen U-Boote der neuen Generation – „Téméraire“ – ihren Dienst antreten. Eine zweite Version (M51.2) mit neuen Atomsprengköpfen wird ab 2016 in Dienst genommen. Airbus kündigte 2014 an, dass die Firma den Auftrag für die Entwicklung der dritten Version der ballistischen Rakete (M51.3) bekommen hat.

Airbus hält auch einen Anteil von 37,5 Prozent an MBDA, einem Joint Venture mit BAE Systems (37,5%) und Finmeccanica (25%). MBDA produzierte im Jahr 2010 über 3000 Raketen. Es baute für die französische Luftwaffe die ASMPA-Atomraketen, welche vom Mirage-2000-N-Kampfflugzeug und den neuen Rafale-Kampfflugzeugen abgefeuert werden können. Die Rakete ist seit 2011 betriebsbereit. Im Juli 2014 begann MBDA die Arbeit an der Entwicklung eines Upgrades der ASMPA, um die Betriebsdauer bis 2035 zu verlängern. Der Auftrag ist 57,3 Millionen Euro wert. Es wird berichtet, dass MDBA auch die ASN4G-Nachfolgerrakete entwickeln wird, die ab 2035 in Betrieb genommen wird.

(Quellen: Airbus Group, ICAN/PAX-Studie „Don’t Bank on the Bomb“)