Kampagnenstart bei der Commerzbank-Hauptversammlung

Commerzbank: Die Bombe an Ihrer Seite

14116700326_a5838c6f67_oFrankfurt/M (08.05.2014) Eine Gruppe von AktivistInnen hat heute früh, mit einer Aktion vor der Hauptversammlung der Commerzbank in Frankfurt, eine neue Kampagne gegen die Finanzierung von Atomwaffen gestartet. Mit einer Parodie des DFB-Werbespots für die Commerzbank liefen JoggerInnen in grauen Kapuzensweatshirts zur Frankfurter Messehalle 11. Das Transparent mit dem Spruch „Die Bombe an Ihrer Seite“ begrüßte die AktionärInnen, die zur Hauptversammlung eintrafen.

Auch auf der Hauptversammlung ging der Protest durch einen Gegenantrag der Kritischen Aktionäre weiter sowie eine Rede des Campaigners Martin Hinrichs (ICAN Deutschland).

Die Commerzbank ist der zweitgrößte deutsche Investor in Unternehmen, die Atomwaffen und Trägersysteme herstellen. Laut der Kampagne stellt die Commerzbank acht Atomwaffenproduzenten, zurzeit rund 1,8 Milliarden Euro, in Form von Anleihen und anderen Investitionen zur Verfügung. Die betroffenen Unternehmen stellen atomare Sprengköpfe, Atombomben, Interkontinentalraketen und atomar bewaffnete U-Boote her. Demnach sind sie an der weltweiten Modernisierung nuklearer Arsenale beteiligt.

Hinrichs mahnte die Aktionäre in der Hauptversammlung: „Damit erhalten sie die Gefahr eines Atomkriegs aufrecht. Sie verhindern Fortschritte bei der atomaren Abrüstung, zu der sich alle Staaten rechtlich bindend im Atomwaffensperrvertrag verpflichtet haben. Und sie befeuern die Weiterverbreitung von Atomwaffen, die das prekäre Gleichgewicht des Schreckens immer unzuverlässiger und riskanter macht.“ Er fragte die Aktionäre weiter, ob sie es ethisch verantworten könnten, an der Finanzierung der zerstörerischsten Massenvernichtungswaffe der Welt beteiligt zu sein.

Die Kampagne „Atomwaffen – ein Bombengeschäft“ ist Teil der International Campaign to Abolish Nuclear Weapons (ICAN), die jährlich eine Studie veröffentlicht, mit Daten über die Finanzierung von Firmen, die Atomwaffenkomponenten oder Trägersysteme herstellen. Die nächste Ausgabe der Studie wird auch in Frankfurt am 26. September 2014 (Internationaler Tag für nukleare Abrüstung) international veröffentlicht. Die Daten zu den Investitionen deutscher Finanzinstitute sind auf der Webseite atombombengeschäft.de zu lesen.

Die Kampagne plant eine Aktionswoche nach der Veröffentlichung der Studie (27.9.-04.10.2014). Fokus der Aktionen wird weiterhin die Commerzbank sein, weil sie im letzten Jahr ihre Investitionen in Atomwaffenhersteller verdreifachte. Deutsche Bank und Allianz, die Platz 1 bzw. Platz 3 in der Rangliste der Investoren in Massenvernichtungswaffen belegen, werden künftig auch von der Kampagne anvisiert.

» Gegenantrag der Kritischen Aktionäre herunterladen

» Redebeitrag der Kampagne herunterladen

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» Fotos von der Aktion

Pressekontakt vor Ort: Martin Hinrichs 0151-70806049, martin@icanw.org

Kontakt: Kampagne „Atomwaffen – ein Bombengeschäft“, Xanthe Hall, IPPNW, Körtestr. 10, 10967 Berlin, 030-698074-12, 0171-435 84 04