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Schluss mit dem Bombengeschäft!

Die Bankengruppe der Volks- und Raiffeisenbanken sowie der Sparda-Banken finanziert Hersteller von Atomwaffen. Schicken Sie eine Mail an eine Bankfiliale in Ihrer Nähe, um den Stopp dieser Geschäfte zu fordern!

Kurzinfo zur Aktion

Warum richtet ICAN diese Kampagne an die Volksbanken, Raiffeisenbanken und die Sparda-Banken?
Die deutschen Volks- und Raiffeisenbanken haben eine Zentrale: die DZ-Bank. Dort liegt ein großer Teil des Bankguthabens der Kunden. Mit dem Guthaben vergibt die DZ-Bank Kredite an Unternehmen – zum Beispiel an Airbus, den siebtgrößten Rüstungskonzern der Welt. Damit kann Airbus z.B. in neue Maschinen investieren, die es für den Bau der französischen Atomraketen benötigt. So kann es sein, dass das Geld der Volksbank-Kunden am Ende dazu verwendet wird, eine Atomwaffe zu bauen.

Das passt so gar nicht zu dem Bild, dass die Volks- und Raiffeisenbanken gerne von sich verbreiten. Eigentlich wollen sie die nette Bank vor Ort sein, die verantwortungsvoll mit dem Geld ihrer Kunden umgeht. Aber trotzdem unterstützen sie mit ihren Investitionen und Krediten die Produktion von Atomwaffen. Jetzt braucht es den Druck der Öffentlichkeit, um das zu ändern!

Was fordert ICAN?
Wir fordern von der Bankengruppe eine öffentliche Richtlinie, die alle Atomwaffen-Hersteller von Krediten und Investitionen ausschließt. Die Richtlinie muss für alle Teile der Finanzgruppe Volksbanken/Raiffeisenbanken gelten – und für alle Arten von Investitionen. Dazu muss es eine öffentliche Ausschlussliste geben, die ganz klar offenlegt, mit welchen Atomwaffen-Unternehmen die Bank keine Geschäfte mehr eingehen wird. Und die Richtlinie muss auch tatsächlich eingehalten werden!

Dafür gibt es international gute Beispiele – zum Beispiel die niederländische Bank „De Volksbank“ oder den Staatsfonds der Norwegischen Regierung, der einer der größten Investoren der Welt ist. Diese Investoren haben klare Kriterien und Ausschlusslisten. Daran sollte sich die Finanzgruppe Volksbanken/Raiffeisenbanken orientieren.

In welche Atomwaffen-Hersteller wird investiert?
Die DZ-Bank gibt zum Beispiel einen Millionenkredit an Airbus. Airbus baut gerade 48 neue Atomraketen für die U-Boote der französischen Marine. Jede Rakete trägt acht Sprengköpfe. Zusammen ist das genug, um mehr als 40 Millionen Menschen zu töten. Auch an der Nachfolgerakete arbeitet Airbus bereits – sie soll ab 2030 auf neuen U-Booten eingesetzt werden.

Die Fonds der Union Investment investieren in zahlreiche weitere Atomwaffen-Hersteller. Eine kurzes Durchsuchen der Fondsprospekte ergibt, dass sich Union Investment an mindestens dreizehn Firmen beteiligt hat, die französische, britische, amerikanische und indische Atomwaffen bauen. Von Interkontinentalraketen bis zu atomaren Sprengköpfen oder dem Durchführen der nötigen Tests sind sie an jeder Stelle der Aufrüstungskette beteiligt.

Was sagen die Banken dazu?
Auf Nachfragen gab die Bankengruppe bisher ausweichende Antworten. So erklärt die DZ-Bank, Zentralinstitut der Bankengruppe: “Die DZ BANK unterhält keine Kundenbeziehung und ist nicht investiert in Unternehmen, deren Kerngeschäft im Rüstungsbereich liegt […] Zu einzelnen Unternehmen oder Kunden äußern wir uns nicht.

Wir verstehen das so, dass die DZ-Bank z.B. keine Probleme mit dem Kredit an Airbus hat, weil Airbus nicht nur Atomraketen, sondern auch Zivilflugzeuge herstellt. Airbus ist aber der siebtgrößte Rüstungskonzern der Welt – der Konzern verdient jährlich etwa zehn Milliarden Euro mit Waffen und Rüstung. Jedes Unternehmen, dass Atomwaffen herstellt, gehört von Geschäftsbeziehungen ausgeschlossen. Hier gibt es klar Verbesserungsbedarf!

Union Investment hat hingegen angekündigt, einen Teil Ihrer Atomwaffen-Investments zu beenden. Uns wundert aber, dass sie ihre interne Richtlinie dazu nicht veröffentlichen wollen. Auch im August 2018 war Union Investment noch mit hunderten von Millionen Euro an Atomwaffen-Herstellern beteiligt. Union Investment ist eine Tochtergesellschaft der DZ. Die Formulierung, die DZ Bank unterhalte “keine Kundenbeziehung und ist nicht investiert” ist daher irreführend.

Warum sind diese Investitionen falsch?
Atomwaffen bedrohen die Umwelt und das Überleben der Menschheit. Solange Atomwaffen existieren, besteht die Gefahr, dass sie erneut eingesetzt werden – ob absichtlich oder unabsichtlich, z.B. durch Unfälle, technische Störungen oder Fehlkommunikation. Wenn Banken in Unternehmen investieren, die sich an der Atomwaffen-Produktion beteiligen, sind sie mitverantwortlich für die weitere Herstellung von Atomwaffen. Aber wenn Banken sich dazu entscheiden, kein Geld mehr in Atomwaffen-Hersteller zu stecken, dann wird die Aufrüstung mit Atomwaffen erschwert.
Was kann ich noch tun?
Eine Mail an die eigene Bank zu schicken ist bereits ein wichtiger Schritt. Aber wir brauchen mehr Menschen, die mitmachen und sich bei ihrer Bank gegen Investitionen in Atomwaffen aussprechen! Daher ist es wichtig, die Kampagne so weit wie möglich zu streuen – auf sozialen Netzwerken und unter Freunden, Familie und Bekannten. Sie können auch auf anderem Wege mit Ihrer Bankfiliale in Kontakt treten – Anrufe oder ein persönlicher Termin mit dem Filialleiter oder Ihrem Berater können helfen. Oder wechseln Sie zu einer Bank, die bereits alle Geschäfte mit Atomwaffen-Herstellern ausschließt. Mehr Informationen zu nachhaltigen Banken finden Sie zum Beispiel bei Urgewald.

Natürlich können wir auch immer Spenden gebrauchen und freuen uns, wenn neue Unterstützer an unseren Treffen und Aktionen teilnehmen oder selbst eine Protestaktion organisieren möchten, zum Beispiel vor einer Bankfiliale. Kontaktieren Sie uns per Mail (bombengeschaeft@icanw.de) und wir sind Ihnen gerne dabei behilflich!

Quellen

Woher weiss ICAN, in welche Atomwaffenfirmen investiert wird? Das erklärt unser ausführlicher Artikel: https://atombombengeschaeft.de/unsere-quellen/

Weitere Quellen:

Investitionen der DZ-Bank: 2018 Dont Bank on the Bomb Report, S. 74 https://www.dontbankonthebomb.com/2018-report/

Investitionen deutscher Banken: „Banken finanzieren atomares Wettrüsten, 7. März 2018: https://atombombengeschaeft.de/2018/03/banken-finanzieren-atomares-wettruesten/

Rüstungsunternehmen: Gerhard Hegmann, Welt, 14.12.2015: https://www.welt.de/wirtschaft/article149919642/Das-sind-die-100-groessten-Waffenfirmen-der-Welt.html 

Umfrage: YouGov Deutschland GmbH, Juli 2018: https://www.icanw.de/wp-content/uploads/2018/07/YouGov-Umfrage_Atomwaffen_2018.pdf

Beschluss der Deutschen Bank: „Deutsche Bank will aus Atomwaffen-Geschäft aussteigen, 23. Mai 2018: https://www.icanw.de/pressemeldungen/deutsche-bank-will-aus-atomwaffen-geschaeft-aussteigen/

Verhaltenskodex der DZ Bank: https://www.dzbank.de/content/dzbank_de/de/home/unser_profil/compliance/verhaltenskodex_dz_bank.html

Airbus: 2018 Dont Bank on the Bomb Report: The companies behind the bomb. Airbus https://www.dontbankonthebomb.com/eads/

Northrop Grumman: 2018 Dont Bank on the Bomb Report: The companies behind the bomb: Northrop Grumman. https://www.dontbankonthebomb.com/northrop-grumman/