In welche Unternehmen wird investiert?

20 Unternehmen sind wesentlich an der Instandhaltung und Modernisierung von Atomwaffenarsenalen beteiligt. Deutsche Banken investieren in 18 von diesen 20 Unternehmen. Hier werden die Atomwaffen-Hersteller vorgestellt:

Aecom (USA)
Aecom ist Teil der Gruppe von Unternehmen, die US-amerikanische Atomwaffenlabore und Testgelände führt, einschließlich derer, die für Gestaltung und Fertigung elektronischer, mechanischer und struktureller Systeme von Nuklearwaffen verantwortlich sind. In den letzten Jahren sollen Aecom und seine Partner unterdurchschnittliche Leistung erbracht haben, die US-Regierung hat wegen „signifikanter Leistungsfehler oder Leistungsfehler ‚ersten Grades’“ die Vergütungen gekürzt.
Aerojet Rocketdyne (USA)
Aerojet Rocketdyne, früher bekannt als GenCorp, ist an Entwurf, Entwicklung, und Produktion land- und seegestützter nuklearer ballistischer Raketensysteme für die Vereinigten Staaten beteiligt. Derzeit produziert es Antriebssysteme für die Atomraketen Minuteman III und Trident II (D5).
Airbus Group (Niederlande)
Airbus ist ein niederländisches Unternehmen, das U-Boot-gestützte Nuklearraketen für die französische Marine produziert und instand hält (die M51.2), derzeit entwickelt es die nächste Generation U-Boot-gestützter Raketen, die M51.3. Airbus ist ein Schlüsselmitglied des Joint Venture MBDA-Systems, das über Verträge zur Erweiterung der Lebensdauer französischer ASMPA-Raketen bis 2035 verfügt. MBDA besitzt außerdem Verträge über die neuen französischen Raketen, die ASN4G. Mehr Infos zur M51-Atomrakete gibt es hier.
BAE Systems (Großbritannien)
BAE Systems ist an den Atomwaffenprogrammen Frankreichs, des Vereinigten Königreichs, sowie der Vereinigten Staaten beteiligt. Es stellt wesentliche Bestandteile für die Trident II (D5) Raketen der britischen und US-amerikanischen Atomarsenale her. Außerdem produziert es Systeme der Interkontinentalrakete Minuteman III der USA. Auch BAE Systems ist Teil des MBDA-Joint Venture und liefert atomar bestückte Luft-Boden-Raketen an Frankreich.
Bechtel (USA)
Bechtel führt die staatlichen Labore Los Alamos und Lawrence Livermore in den USA, die eine wichtige Rolle in Forschung, Gestaltung, Entwicklung und Fertigung von Atomwaffen spielen. Die US-amerikanische Nationale Behörde für Nukleare Sicherheit (NNSA – National Nuclear Security Administration) wurde mehrfach für die Erneuerung dieser Verträge trotz signifikanter Leistungsprobleme kritisiert. Bechtel ist auch an der Produktion und Sanierung US-amerikanischer Atomwaffen auf demNationalen Sicherheitskomplex Y-12 in Tennessee beteiligt sowie am Programm zur Erweiterung der Lebensdauer von W76-Gefechtsköpfen auf Trident II-Raketen auf der Pantex-Anlage in Texas.
Boeing (USA)
Boeing wurde unter Vertrag genommen, um die atomare Interkontinentalrakete Minuteman III bis 2030 im US-Atomwaffenarsenal einsatzbereit zu halten. Zusätzlich wird Boeing das neue bodengestützte strategische Abschreckungssystem für die USA herstellen, das das Minuteman III-System ersetzen soll. Boeing produziert auch das steuerbare Heck für die neue US-amerikanische Nukleargravitationsbomben B61-12 (die in Europa stationiert werden sollen). Zusätzlich verfügt Boeing über Verträge für Schlüsselkomponenten für die Kernwaffe Trident II (D5) der USA und des Vereinigten Königreiches.
BWX Technologies (USA)
BWX Technologies („BWXT“), früher bekannt als Babcock & Wilcox Company, betreibt durch Joint Ventures mehrere US-Atomwaffenanlagen. All diese Einrichtungen, unter anderem das Lawrence Livermore National Laboratory, das Los Alamos National Laboratory und das früher als Nevada Test Site bekannte Nationale Sicherheitsgelände Nevada (NNSS – Nevada National Security Site), arbeiten für verschiedene Modernisierungsaspekte nuklearer Gefechtsköpfe im US-Arsenal und haben Daten an britische Labore geliefert. Gemeinsam mit anderen Partnern soll BWXT in den vergangenen Jahren unterdurchschnittliche Leistungen erzielt haben und wichtige US-Regierungsbehörden wurden für Vertragserneuerungen kritisiert.
CH2M Hill (USA)
CH2M Hill ist einer der Joint Venture-Partner, der das ehemalige Nuklearwaffentestgelände in den USA betreibt (heute Nevada National Security Site genannt). Die Einrichtung führt weiterhin Kernwaffen-bezogene Experimente durch und sendet Daten sowohl an US-amerikanische als auch britische Atomwaffenlabors. CH2M Hill wurde im Dezember 2017 von Jacobs Engineering übernommen, Informationen zu CH2M Hill finden sich deshalb hier für Referenz-Zwecke.
Fluor (USA)
Fluor ist der für die Leitung und den Betrieb der US-Atomwaffenanlagen bei Savannah River in South Carolina verantwortliche Projektträger. Neben anderen Aufgaben ist Fluor für die Verwaltung des Atomarsenals der Anlagen (Savannah River Site und Savannah River National Laboratory) zuständig.
General Dynamics (USA)
General Dynamics hält zahlreiche Verträge zu Trident II-Raketensystemen des Vereinigten Königreichs und der Vereinigten Staaten. Das Unternehmen verfolgt eine Reihe von Konstruktions-, Entwicklungs- und Produktionsaktivitäten für die britischen und US-amerikanischen strategische Waffensysteme Trident II. Außerdem ist es an den Steuerungssystemen der Atomrakete Trident-II (D5) der US-Marine beteiligt.
Honeywell International (USA)
Honeywell International verwaltet und betreibt den National Security Campus (früher Kansas City Plant), welcher rund 85% der nicht-nuklearen Bestandteile für US-Atomwaffen herstellt, einschließlich elektronischer, mechanischer und gerätetechnischer Komponenten. Honeywell ist auch an der Verwaltung weiterer US-Atomwaffenanlagen beteiligt, einschließlich Savannah River, dem Nationalen Sicherheitsgelände Nevada (ehemalige Nevada Text Site) und Sandia Lab. Die Arbeit bei Sandia schließt die Systemintegration ein, also den Anschluss von Atomwaffen an ihre Trägersysteme. Honeywell ist auch an der Herstellung wesentlicher Bestandteile für die Nuklearrakete Trident II (D5) beteiligt, die einen Teil der britischen und US-amerikanischen Arsenale ausmacht.
Huntington Ingalls Industries (USA)
Huntington Ingalls Industries ist an der Verwaltung des US-Atomarsenals und verwandter Einrichtungen beteiligt, darunter der Tritiumproduktion auf der Havannah River Site, der einzigen Quelle neuen Tritiums für das US-Atomarsenal.
Jacobs Engineering (USA)
Jacobs Engineering Group ist an dem Joint Venture AWE-ML beteiligt. AWE ist für die Instandhaltung der Gefechtsköpfe des britischen Trident II-Nukleararsenals verantwortlich. Berichten zufolge entwickelt die AWE-Anlage einen neuen Sprengkopf, den MARK 4A oder Mk4A. Das Unternehmen ist auch Teil des Konsortiums, das für das US-amerikanische Atomwaffentestgelände Nevada National Security Site (NNSS) bei Las Vegas verantwortlich ist.
Larsen & Toubro (Indien)
Larsen & Toubro ist für die Entwicklung des Startsystems der nuklearfähigen Kurzstreckenrakete Akash für den Boden-Luft-Einsatz im indischen Atomarsenal verantwortlich.
Lockheed Martin (USA)
Lockheed Martin ist für die Konstruktion der Trident II (D5) – Atomraketen für die USA und das Vereinigte Königreich verantwortlich. Es ist für die USA auch an der Herstellung und Instandhaltung der nuklearen Interkontinentalrakete Minuteman III beteiligt und wird nun die neue Langstrecken-Standoff-Rakete (LRSO Long Range Stand Off) entwickeln. Es ist Teil des Teams, welches das UK Atomic Weapons Establishment führt, das für das Vereinigte Königreich atomare Gefechtsköpfe entwirft, fertigt und instand hält. Außerdem ist es an der Modernisierung US-amerikanischer Kernwaffen auf den Pantex-, Savannah River- und den Y-12-Anlagen beteiligt.
Northrop Grumman (USA)
Northrop Grumman fertigt Interkontinentalraketen (ICBMs) für das US-Atomarsenal. Derzeit ist es an den Minuteman III-Raketen beteiligt und wird nun die neuen Nuklearraketen der „boden-gestützten strategischen Abschreckung“ (GBSD Ground Based Strategic Deterrent) herstellen. Außerdem produziert es für die USA und das Vereinigte Königreich Subsystemkomponenten der Trident II (D5)-Startsysteme. Zusätzlich ist es teilweise für das Nationale Sicherheitsgelände Nevada (früher bekannt als Nevada Test Site) verantwortlich, das für verschiedene Modernisierungsaspekte nuklearer Gefechtsköpfe für das US-Arsenal arbeitet und Daten an britische Labore liefert.
Orbital ATK (USA)
Orbital ATK (ehemals bekannt als ATK oder Alliant Techsystems) produziert Raketenantriebssysteme für U-Boot-gestartete ballistische Trident II Raketen der US-amerikanischen und britischen Atomarsenale. Orbital ATK ist auch verantwortlich für die drei festen Treibstoffstadien der interkontinentalen ballistischen Minuteman III Raketen (ICBM) für die USA und verfügt über einen Vertrag zur Herstellung von Bestandteilen für die neuen Atomraketen der boden-gestützten strategischen Abschreckung (GBSD). Es ist auch an den Nuklearwaffenanlagen Y-12 und Pantex beteiligt, die Atomwaffen für das US-Arsenal sanieren. Northrop Grumman hat Orbital ATK im Juni diesen Jahres übernommen.
Safran (Frankreich)
Safran und Airbus formen gemeinsam die ArianeGroup, die für die Herstellung der Feststoffraketenmotoren der M51 zuständig ist, der strategischen ballistischen Rakete in Frankreichs Nukleararsenal. Die M51 trägt zahlreiche Gefechtsköpfe und ersetzt die M45.
Serco (Großbritannien)
Serco ist Teil des Joint Venture AWE-ML, welches das UK Atomic Weapons Establishment leitet. Das Unternehmen ist für die Fertigung und Instandhaltung nuklearer Gefechtsköpfe für das britische Arsenal verantwortlich. Außerdem ist es an der Entwicklung des völlig neuen Sprengkopfes Mark 4A oder Mk4A beteiligt, welche Berichten zufolge ohne eine offizielle Benachrichtigung des britischen Parlaments begann.
Thales (Frankreich)
Thales arbeitet Seite an Seite mit der französischen Regierung, um die ballistischen Atomraketen M51.3 zu modernisieren und die Fähigkeit zu wahren, diese von U-Booten aus zu starten. Thales ist außerdem direkt an der Produktion der französischen Atomrakete M51 beteiligt gewesen.