Die Aktion zeigt Wirkung!

Unser Druck zeigt erste Wirkung: die DZ Bank – die Zentralbank der Volks- und Raiffeisenbanken – hat die Richtlinien zur Kreditvergabe auf ihrer Webseite geändert.

Vorher wurden Atomwaffen darin nicht explizit genannt. Jetzt steht da:

„Die DZ Bank schließt Finanzierungen für die Herstellung und den Handel kontroverser Waffen wie Minen/Anti-Personen-Minen, atomare/biologische/chemische Waffen sowie uranhaltige Munition und Streubomben aus“.

Das hört sich gut an – doch was steckt dahinter? Bedeutet das schon das Ende der Atomwaffen-Geschäfte? Nein. Wir sind noch nicht am Ziel. Tatsächlich versucht die DZ Bank, sich die Tür für neue Geschäfte mit Atomwaffen-Produzenten offen zu halten. Denn die neue Formulierung bezieht sich auf eine Finanzierungsart, die es gar nicht gibt.

Wie kann das sein? In anderen Bereichen der Wirtschaft gibt es Kredite für bestimmte Projekte. Die schließt die DZ manchmal aus. So hat sie zum Beispiel 2017 beschlossen, keine Kredite mehr zu vergeben, die speziell für den Bau neuer Kohlekraftwerke bestimmt sind.

Aber bei der Produktion von Atomwaffen gibt es keine Projektfinanzierungen. Kein Rüstungskonzern geht zu seiner Bank und bittet um einen Kredit für den Bau einer neuen Atomrakete. Er bittet um einen Kredit für „allgemeine Zwecke“. Das sind die Geschäfte, die wir kritisieren! Natürlich wird dieses Geld dann auch zur Herstellung von Atomwaffen verwendet. Einmal überwiesen, macht die Firma damit, was sie will.

Die tausenden E-Mails an Filialen der Volks- und Raiffeisenbanken bringen die DZ Bank mächtig ins Schwitzen. Mit der neuen Formulierung versucht sie, der Kritik auszuweichen. Denn der Satz ist so formuliert, dass er sich auf Projektfinanzierungen bezieht. Die gibt es nicht, also ist das so, wie wenn ich verspreche, nicht den Mond zu stehlen.

Es geht auch anders. So schreibt die DZ-Bank auf der gleichen Seite:

 

„Die DZ BANK schließt Finanzierungen an Kreditnehmer aus der Pornografie-Branche oder vergleichbaren Branchen (Rotlichtmilieu) aus.“

Na also. Wieso gilt die gleiche Regel nicht für Atomwaffen? Sind die vielleicht nicht so schlimm wie Pornografie?

Jetzt dürfen wir nicht locker lassen! Haben auch Sie eine Standardantwort von ihrer Filiale erhalten? Unten finden Sie unsere Bewertung dazu – und einen Vorschlag, was Sie antworten können. Bitte bleiben Sie hartnäckig. Haken Sie bei Ihrer Bank nochmal nach! Die Versuche, der Kritik auszuweichen, zeigen: wir stehen kurz vor dem Erfolg. Auch bei dieser Kampagne gilt, was Mahatma Gandhi einmal gesagt hat:

Erst ignorieren sie dich
dann lachen sie über dich
dann kämpfen Sie gegen dich
und dann gewinnst du.

 

Die Standard-Antwort der DZ

Haben Sie auch die Standardantwort der Bankengruppe erhalten?

Die DZ behauptet: “Die DZ Bank unterhält keine Kundenbeziehung und investiert nicht in Unternehmen, deren Kerngeschäft im Rüstungsbereich liegt. Die von ICAN genannten Zahlen und Fakten sind für uns und die DZ Bank nicht nachvollziehbar. Die Herkunft der Daten ist zudem weitgehend intransparent. Die DZ BANK nimmt ihre ökologische und gesellschaftliche Verantwortung ernst.“

Unsere Einschätzung: der Begriff „Kerngeschäft“ wird hier ganz bewusst verwendet. Das „Kerngeschäft“ von Airbus wären demnach z.B. Flugzeuge. Sind Atomwaffen für Airbus vielleicht nur ein Hobby? Der Konzern verdient Milliarden damit. Hier erfahren Sie mehr zu den Geschäften der Volks- und Raiffeisenbanken.

Der Vorwurf, unsere Daten seien „nicht nachvollziehbar“ und „intransparent“, ist falsch. Hier erläutern wir unsere Quellen und liefern Beweise für die Geschäfte der DZ.

So können Sie auf die Antwort Ihrer Bank reagieren

Hier ein Antwortvorschlag – passen Sie ihn gerne für Ihre Bank an:

 

Sehr geehrte Damen und Herren,vielen Dank für Ihre Antwort, die mich jedoch nicht zufrieden stellt.

Die von ICAN genannten Fakten, die Sie hinterfragen, können Sie ganz transparent hier nachvollziehen: https://atombombengeschaeft.de/unsere-quellen/

Jegliche Finanzierung von Atomwaffenherstellern, zu denen unter anderem Airbus gehört, widerspricht in meinen Augen den Nachhaltigkeitsgrundsätzen einer genossenschaftlichen Finanzgruppe. Meine Anfrage richtete sich an Sie als Kooperationspartner und Anteilseigner der DZ Bank: Werden Sie sich bei der DZ Bank dafür einsetzen, dass diese Geschäfte beendet werden?

Sie könnten sich an der genossenschaftlichen Ethikbank orientieren, die bereits im März einen Brief an die DZ Bank gesendet hat: https://www.ethikbank.de/die-ethikbank/position-der-ethikbank.html

Werden Sie eine solche Initiative ergreifen?

Mit freundlichen Grüßen

 

Haben Sie Fragen? Oder wollen Sie uns eine Antwort weiterleiten? Schreiben Sie uns: bombengeschaeft@icanw.de